Dieser Song bedeutete für Jermaine Lamarr Cole aus Fayetteville, NC, den einen wichtigen Schritt in Richtung der ersten Garde des Rap. Denn nachdem Jay-Z eben jenes Lied zu Ohren bekam, wurde er zu einem der wichtigsten Wegbegleiter von Cole, gab er ihm doch als erster Künstler einen Vertrag bei seinem neuen Label Roc Nation und das Feature „A Star is Born“ auf Blueprint 3.
Roc Nation
Doch 2 Jahre zuvor sah es noch nicht danach aus. J. Cole wollte dem Jiggaman eine Hörprobe seiner Songs und Beats auf CD geben, doch er wurde abgewiesen. Jay-Z interessiere sich nicht für up-and-coming MC’s („Jigga wouldn’t even see my CD when he seen me, 2 years later we made it on on to the Blueprint“). Als Jermaine dann eines Tages bei der Arbeit als Großhändler den Anruf eines Freundes bekam, er solle sich umgehend mit Jay-Z in Verbindung setzen und ihn treffen, schmiss er hin, zog sich um und traf sich mit seinem künftigen Boss, um auf sein erstes Studio-Album hinzuarbeiten.
Regelmäßig hatte Cole sein Talent und seine Vielseitigkeit auch schon vor dem Album-Release mithilfe der Singles unter Beweis gestellt. „Who Dat“ zum Beispiel, wobei klar wird, wer das Rap-olympische Feuer trägt. Oder „Work Out“, ein Song, der die College Girls des Landes dahinschmelzen lässt, aber in keiner Weise kalkuliert und nach der typischen Singleauskopplung klingt.
Forever and ever ever
Das was dann danach kam, sollte für die Ewigkeit sein. Mit dem Mixtape Friday Night Lights schickte er eine markante Nachricht an alle Konkurrenten, denn die Qualität des Tapes überragt viele Alben der Kollgen. Und das obwohl er sich zum Teil an den Beats der anderen bediente ("How many Kanye beats a n*gga gotta murder to prove my mind's further?"). 2011 kam dann endlich das sehnlichst erwartete Debüt-Album Cole World: The Sideline Story. Größtenteils auf selbst produzierten Instrumentals flowt Cole hoch und runter, links und rechts und stets sauber, wie der Garten von Versailles.
Wäre es aber nur die Technik, die die Menschen von ihm reden lässt, könnte man ihn mit vielen MC’s gleichstellen. Doch die Texte sind mindestens auf demselben Niveau. Die Story aus „Lost Ones“, bei der die verschiedenen Erzählperspektiven spielend leicht verbunden werden, ist ein Beispiel für diese Seite von Coles künstlerischem Schaffen. Ein weiteres Beispiel von dem Album wäre „Nobody’s Perfect“ mit Missy Elliott. Bei diesem Song singt Missy mit sanftester Stimme, wie ich es noch nie gehört habe und Jay rappt zum Beispiel über seine Ups und Downs mit Frauen und was die Medien daraus machen – ganz frei nach dem Motto, niemand sei perfekt.
2013 wird das zweite Album erwartet. Doch J.L. Cole wird es wissen, seine Fans weiterhin erfolgreich mit Material zu versorgen. Und es gibt ja schließlich auch noch Live-Auftritte, die genauso beeindrucken, wie sein Talent und seine Energie im Studio (siehe Frauenfeld-Artikel).
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