Hip Hop ist in Deutschland mittlerweile eine der beliebtesten Musikrichtungen geworden. Seit Mitte der 1980er wird Hip Hop in Deutschland praktiziert. Die breite Öffentlichkeit nahm jedoch erst Anfang der 1990er Jahre Kenntnis vom Sprechgesang. In der Reihe „Hip Hop in Deutschland“ wird die Geschichte des deutschen Hip Hop geschildert.
Underground in den Achtzigern
Der in den Achtzigern in den USA immer beliebter werdende Hip Hop schaffte den Sprung über den großen Teich, auch deutsche Jugendliche
kamen langsam aber sicher in Berührung mit Hip Hop. Dafür sorgten vor allem Filme wie „Wild Style“ und „Beat Street“, die den deutschen Jugendlichen die Coolness des Breakens, Rappens oder Sprayens darlegte. Zunächst rappte man in Deutschland ausschließlich auf English. Erst die GLS United brach mit dieser Tradition und veröffentlichte den Song „Rappers Deutsch“, eine Deutsche Rap Parodie auf den Hit der Sugarhill Gang „Rappers Delight“. Zu den bekanntesten Hip Hop Combos gehörten damals Rock da Most aus Berlin, die Frankfurter Wear the Crown Posse und aus Dortmund Too Strong.
Rap auf Deutsch
Bei Hip-Hop-Jams, den Treffpunkten der Hip Hopper die meist in Jugendzentren stattfanden, galt es zunächst als Tabu auf Deutsch zu rappen. Man rappte auf English und zu den bekannten Amerikanischen Beats. Die Heidelberger Rap Crew Advanced Chemistry brach unter tosendem Applaus des Publikums mit dieser Tradition. Torch, ein Rapper der Crew, begann auf einem Hip Hop Jam spontan an, auf Deutsch zu freestylen und das Publikum war überraschenderweise davon begeistert. Der Grund liegt auf der Hand. Raps auf Deutsch versteht man sofort, man fühlt sich von den Texten direkt angesprochen, was bei den englischen Texten oftmals schwierig ist, denn im schnellen Sprechgesang ist es manchmal schwierig den Rappern zu folgen. Die Hip Hop Jams wurden zu einer Art Messe, denn Hip Hopper aus dem ganzen Land kamen angereist, man konnte sich austauschen, miteinander messen und ein Netzwerk bilden. Doch Hip Hop war immer noch eine Erscheinung, die nur wenige Jugendliche für sich entdeckten. Das änderte sich Anfang der Neunziger, doch dazu mehr im nächsten Teil.
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